Dauer: 4 Stunden 10 Minuten
beste Jahreszeit: Frühling, Herbst
Wanderzeichen: durchgehend markiert
Ich geniesse
es, den Bahnhof direkt vor der Haustüre zu haben. So erreicht man in
Nullkommanichts die besten Wanderstartpunkte. Von der Station Niederscherli ist
man nämlich innert Minuten auf freiem Feld, wo es auch zahlreiche Sitzbänke gibt
(tja, wenn man sie nicht braucht, sind sie da...).
Ein Pfad führt
uns den Wald hinunter zum Scherligrabe, wo wir mehrmals den Scherlibach
überqueren (kein Wunder läuft mir den ganzen Tag Über sieben Brücken musst Du
gehen nach... ). Doch schon
bald verlassen wir das Tal steil aufwärts. Endlich oben angekommen, erreichen
wir die ersten Häuser von Mittelhäusern. Anstatt direkt nach Schwarzenburg zu
wandern (ab Niederscherli in gut drei Stunden), klettern wir zur Sense hinab, da
auf dem Wanderwegweiser etwas von "Büffel" steht. Wir entdecken dann aber
doch keine Wasserbüffel, da es sich leider nur um eine Felsformation handelt...
Der Uferweg lässt uns die Enttäuschung aber bald vergessen. Bei schönem Wetter
wirkt die Landschaft eben ganz anders.
Bei der Mündung
des Schwarzwassers in die Sense thront die Schwarzwasserbrücke weit über uns.
Anstatt zur Station zu wandern, folgen wir nun dem Schwarzwasser flussaufwärts
vorbei an bizarren Felsformationen, die das Wasser im Laufe der Jahrtausenden in
den Felsen gefressen hat.
Bei der alten
Schwarzwasserbrücke muss ich mich dann entscheiden: Sollen wir in 1.5 oder in
2.5 Stunden Schwarzenburg erreichen? Da es noch früher Nachmittag ist, nehmen
wir schliesslich die längere Route weiter dem
Schwarzwasser flussaufwärts.
Doch auch so müssen wir den Fluss irgendwann verlassen.
Ein steiler, abenteuerlicher Weg führt uns aus dem engen Tal hinauf auf die
offenen Felder.
Kurz nach dem
Weiler Gibelegg darauf erreichen wir einen Aussichtspunkt, wo wir nochmals eine
kleine Pause einlegen. Zwar ist es ziemlich dunstig, doch die Berge lassen sich
heute immerhin erahnen.
Da Zingara
wieder einmal nicht ruhig bleiben kann, machen wir ein kleines "Voran"-Training.
Obwohl wir jetzt schon über drei Stunden unterwegs sind (inklusive einer
Fährte!), ist Zingara fast schon übermotiviert. Jedenfalls rennt sie jeweils
sehr zügig zum Bodentarget und bringt es mir auch noch gleich zurück, obwohl ich
extra ein Apportel dort deponiert habe. Mit anderen Worten: das Target hat
ziemlich gelitten...
Vom Aussichtspunkt aus brauchen wir noch eine gute
Stunde bis Schwarzenburg. Da Zingara ja noch voll fit ist, machen wir uns auf
den Weg. Wenn der Dunst nicht wäre, hätten wir ein geniales Panorama bis zum
Jura. Aber auch so ist es landschaftlich sehr schön. Wir kommen an zahlreichen
Höfen vorbei, wo es jeweils nur so von Katzen wimmelt.
Diese ist
jedoch überhaupt nicht Hunde-Scheu: Ich bestätige gerade Zingara, weil sie den
Pfosten in Ruhe gelassen hat, als die Katze gleich neben ihr runterhopst. So
katzen-gewohnt ist Zingara nun auch wieder nicht! Ich führe sie also schleunigst
weiter - die Katze hintendrein. Wir können sie zum Glück dann doch noch
abhängen, weil sie die Stellen, an denen Zingara Nassfutter gefressen hat,
interessiert abriechen muss.
Kurz nach
diesem Intermezzo erreichen wir die Kirche von Wahlern, wo der Wanderweg nach
Schwarzenburg mit dem Jakobsweg zusammenfällt. Nach einem kurzen Teilstück über
Felder, erreichen wir mit einem perfekten Timing den Bahnhof unseres heutigen
Ziels.